top of page
villa4.jpg
tenHompel-Inhalt
Quelle: Amt für Kommunikation der Stadt Münster / MünsterView (Link Bildquelle)

Villa ten Hompel

(Informationsquellen: Wikipedia, Internetseite Villa ten Hompel [Hausgeschichte, Dauerausstellung "Geschichte – Gewalt – Gewissen", entleihbare Ausstellungen, Angebote (inkl. Unterseiten)])

Die Villa ten Hompel ist eine Gedenkstätte für Verbrechen von Polizei und Verwaltung in Münster während des Nationalsozialismus. Sie will an die notwendige Entschädigung von NS-Verfolgten erinnern und arbeitet präventiv gegen Rechtsextremismus.

 

Das Team der Villa bietet für Sie mehrere Ausstellungen an, zum einen die Dauerausstellung „Geschichte – Gewalt – Gewissen“. Diese thematisiert in Anlehnung an die Hausgeschichte die Verbrechen der Ordnungspolizei im Zweiten Weltkrieg und Versuche der Aufarbeitung in der Nachkriegszeit. Zusätzlich werden Ausstellungen angeboten, die verliehen werden können. Eine Ausstellung thematisiert Widerstände gegen den Nationalsozialismus im Münsterland. Eine andere dreht sich um den alten Eisenbahntunnel Lengerich im nördlichen Münsterland, der während des Krieges zeitweise als Konzentrationsaußenlager der SS für Zwangsarbeiter genutzt wurde.

 

Neben den Ausstellungen gibt es weitere Angebote für Sie, etwa Führungen zur Geschichte der Villa ten Hompel, Orte mit NS-Vergangenheit in der Umgebung oder zur genannten Dauerausstellung. Für Schulklassen gibt es Gedenkstättenfahrten mit tiefgehender Auseinandersetzung und Diskussionsmöglichkeiten. Für unterschiedliche Berufsgruppen wie Polizistinnen und Polizisten sowie Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter werden Thementage angeboten. Außerdem gibt es regelmäßig öffentliche Vorträge und Podiumsdiskussionen, Kulturveranstaltungen, Tagungen, Seminare, Zeitzeugengespräche und vieles mehr, an dem Sie teilnehmen können. Je nach Angebot müssen Sie sich vorher anmelden, Eintritts- und Führungspreise variieren.

 

Abseits dieser Angebote arbeitet die Villa in der Bildungsarbeit eng mit der Westfälischen Wilhelms-Universität, Schulen und der Polizei zusammen und stellt historische und wissenschaftliche Literatur zur Verfügung. Zu ihr gehört auch eines von fünf mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen.

 

Gebaut wurde die Villa in den 1920er Jahren vom münsterschen Industriellen Rudolf ten Hompel. Er war damals einer der reichsten Bürger der Stadt, Miteigentümer eines Konzerns von Zementwerken sowie Reichstagsabgeordneter. In dem Haus lebte er mit seiner Familie und empfing dort regelmäßig Gäste. Durch die Weltwirtschaftskrise und die folgenden schwierigen Zeiten Anfang der 1930er Jahre brach sein Zementkonzern zusammen, das Gebäude ging später in den Besitz der Nationalsozialisten über.

 

Von 1940 bis 1944 nutzte die Ordnungspolizei die Villa als regionales Hauptquartier. Von hier wurden zahlreiche Polizeitruppen, Wachmannschaften für Deportationszüge und Transportbegleitungen sowie Aufsichtspersonal für Konzentrations- und Vernichtungslager in das besetzte Europa geschickt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude Hauptsitz der Landespolizei, die jeden einzelnen Polizisten im Stadtkreis Münster auf die individuelle politische Belastung hin überprüfte und über deren Weiterbeschäftigung entschied.

 

Ab Mitte der 1950er saß das Dezernat für Wiedergutmachung der Bezirksregierung Münster in der Villa. Es sollte Entschädigungszahlungen an die Opfer der NS-Diktatur und deren Hinterbliebenen prüfen und leisten (Bild unten: Beispiel eines Büros). Ende 1990er Jahre kaufte die Stadt die Villa, um die heutige Gedenkstätte einzurichten, die sich dem Polizei- und Verwaltungshandeln während der NS-Zeit widmet.

 

Informationen rund um die Villa ten Hompel und ihre verschiedenen Angebote finden Sie auf der Internetseite der Villa.

Weitere Informationen:

villa2.jpg
Quelle: Presseamt Münster / Joachim Busch (Link Bildquelle)
bottom of page