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Urheber: Ulamm / Quelle: Wikimedia Commons / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Fahrradstadt Münster

Münster ist sehr bekannt als Fahrradstadt. Der im städtischen Volksmund auch als „Leeze“ bekannte Drahtesel spielt hier eine besondere Rolle. Es gibt hier mehr als doppelt so viele Fahrräder als Bewohner. Und von den täglich etwa 1,3 Millionen Fahrten in der Stadt werden etwa 40 Prozent per Fahrrad zurückgelegt. Das ist eine dreimal höhere Quote als in vergleichbaren Großstädten und der höchste Verkehrsanteil für große Städte in ganz Deutschland.

 

Warum ist das Fahrrad in Münster so beliebt? Einerseits gibt es im Stadtgebiet kaum Steigungen, sodass das Fahren hier einfacher ist. Außerdem sind die Entfernungen in der Stadt meistens kurz, weshalb Ziele schnell erreichbar sind (z.B. über die Promenade (Bild oben)). Dazu kommt die große Zahl an Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden, für die das Fahrrad das günstigste Verkehrsmittel ist. Außerdem sind Teile der Innenstadt für private Autos gesperrt, Radfahrer dagegen dürfen dort auf allen Straßen fahren.

 

Dementsprechend wurde und wird der Radverkehr in Münster auch gefördert. Das Radverkehrsnetz ist 480 km lang und läuft sowohl an Hauptstraßen als auch straßenunabhängig. Auf großen Kreuzungen haben Radfahrer eigene Abbiegestreifen und sogenannte „Radfahrschleusen“. Das sind Extra-Haltepunkte an Ampeln an einer eigenen Haltelinie vor den Autos oder auf einer eigenen Radfahrerspur neben oder zwischen Autos. Und das eigene Fahrrad sicher parken können alle im Fahrradparkhaus „Radstation Münster“ am Hauptbahnhof, dem größten Fahrradhaus Deutschlands (Bild unten). Dort gibt es auch eine Fahrradwaschanlage, um die eigene Leeze sauber zu kriegen.

 

Wegen dieser Punkte wurde Münster mehrmals als fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands ausgezeichnet. Und regelmäßig kommen Stadtplaner aus der ganzen Welt in die Stadt, um sich Ideen zu holen und ihre eigenen Städte fahrradfreundlicher zu gestalten. Leute kamen schon zum Beispiel aus Italien, Norwegen und den USA.

 

Münster liegt zudem an vielen Radwegen, die zum Teil auch durch andere europäische Länder führen. Zum Beispiel der Europaradweg R1, der vom französischen Calais über Berlin nach Sankt Petersburg in Russland führt. Die Pilgerroute D7 ist der deutsche Abschnitt der EuroVelo Pilgerroute und geht von Flensburg in Schleswig-Holstein über Hamburg und Niedersachsen bis Aachen in Nordrhein-Westfalen. Münster und seine Nachbarstadt Osnabrück in Niedersachsen verbindet die Friedensroute. Die Dortmund-Ems-Kanal-Route führt entlang der Ems und des Kanals vom Ruhrgebiet durch Münster bis zur Nordseeküste. Und einige Stationen der deutschlandweit bekannten 100-Schlösser-Route finden sich auch in der Stadt und ihrem Umland.

Weitere Informationen:

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Urheber: Rüdiger Wölk / Quelle: Wikimedia Commons / Lizenz: CC BY-SA 2.5
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