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Stadtgeschichte: Neuzeit (1500 bis 1900)

Neuzeit-Inhalt

(Informationsquellen: Wikipedia, Internetseite Stadt Münster: Stadtgeschichte [793 bis 1800 / 1800 bis 1900])

1530

Beginn der Reformationsbewegung in Münster

 

 

1532

Münster wird vom Bischof wegen des Konflikts der Konfessionen mit wirtschaftlichen Sanktionen belegt.

1533
Schließung des „Dülmener Vertrags“: Die Stadt akzeptiert den Bischof als weltliche Obrigkeit und der Bischof akzeptiert die reformatorischen Neuerungen in Münster.

 

 

1534 / 1535

Die radikale Täuferbewegung übernimmt die Herrschaft in Münster. Sie zwingt Erwachsenen zu Massentaufen, Taufunwillige müssen die Stadt verlassen. Es kommt zu Bücherverbrennungen und Zerstörung von Bildern, die nicht den Vorstellungen der Täufer entsprechen. Menschen werden verfolgt. Außerdem wird das Geld abgeschafft und die Vielehe eingeführt. Als Reaktion lässt der Bischof die Stadt zuerst belagern, dann stürmen. Dabei richten die Truppen des Bischofs ein Massaker in Münster an. Die Anführer der Täuferbewegung werden öffentlich vor dem Rathaus gefoltert und hingerichtet. Ihre Leichen werden als Mahnung und Warnung in Eisenkörben an der Lambertikirche aufgehängt.

Als Folge der Täuferherrschaft werden in Münster evangelische Gottesdienste vorerst verboten. Der Bischof entzieht der Stadt Recht wie die freie Ratswahl, die Gerichtsbarkeit, Militärhoheit, Gesetzgebung und Steuererhebung. Gilden werden verboten.

1553

Münster erhält seine städtischen Rechte und Privilegien zurück.

1557 bis 1599

Die Bevölkerung Münsters wächst auf 10.000 bis 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner an, auch der Wohlstand der Stadt steigt. Zahlreiche Armenhäuser, Klöster sowie öffentliche und private Gebäude werden gestiftet und die Stadtbefestigung wird weiter verstärkt. Es kommt allerdings zu Streitigkeiten zwischen dem Bistum und der Stadt über den „richtigen“ Konfessionsglauben (katholisch oder protestantisch / evangelisch).

1618 – 1648

Der Dreißigjähriger Krieg tobt in Europa. 1628 werden die letzten verbliebenen Protestanten aus Münster vertrieben. 1633 und 1634 wird die Stadt von Truppen belagert. Dank der Stadtbefestigung kommt es aber nicht zur Eroberung und Plünderung. Ansonsten bleiben Münster und das Münsterland aber vom Krieg verschont.

1641

Münster wird als Verhandlungsort für die Friedensverhandlungen zum Dreißigjährigen Krieg vorgeschlagen. Nach der Zustimmung des Kaisers sowie der Verwaltung und der Bürger wird die Stadt für die Zeit der Verhandlungen neutral.

Ab 1643 / 1644

Vertreter der kriegsführenden Mächte verhandeln in Münster.

 

 

1648

Am 30. Januar wird der Spanisch-niederländischer Friedensvertrag in Münster unterzeichnet. Damit wird der Achtzigjährige Krieg zwischen Spanien und den Niederlanden beendet und die Niederlande für unabhängig erklärt.

Am 24. Oktober werden die Friedensverträge zwischen Kaiser, Reichsständen, Schweden und Franzosen unterschrieben. Damit wird der Westfälische Frieden beschlossen und der Dreißigjährige Krieg beendet.

 

 

1654 bis 1657

Es kommt zum Konflikt zwischen der Stadt Münster und Fürstbischof und Landesherren Christoph Bernhard von Galen. Die Stadt hat vom Kaiser weitgehende Rechte erbeten, unter anderem ein eigenes Münzrecht und Besatzungsrecht. Diese Rechte sind eigentlich Landesherrenrechte, sodass Fürstbischof von Galens Macht beschnitten worden wäre. Am 20. August 1657 belagert dieser mit seinen Truppen Münster und lässt die Stadt beschießen, was ihm den Beinamen „Kanonenbischof“ einbringt. Im Oktober endet die Belagerung.

1659 – 1661

Der deutsche Kaiser lehnt den Wunsch Münsters auf Besatzungsrecht ab. Am 20. Juli 1660 wird die Stadt wieder durch Truppen des Fürstbischofs belagert und leidet schnell unter Finanznot und Lebensmittelknappheit.

Am 26. März 1661 übergibt der Rat der Stadt die Stadtverwaltung an den Fürstbischof. Münster verliert daraufhin seine Autonomie und freie Ratswahlen werden abgeschafft – die Positionen vergibt nur noch der Fürstbischof. Später werden der Stadt die Rechte teilweise wieder zurückgegeben.

1757

Der fürstbischöfliche Baumeister Johann Conrad Schlaun vollendet den Erbdrostenhof. Bauherr des Hofes ist der Erbdroste Freiherr von Droste-Vischering, einer der vier ranghöchsten Würdenträger im Fürstbistum.

 

 

1764

Es wird entschieden, die Stadtbefestigung Münsters zu schleifen. Am Mauerverlauf entsteht eine Lindenallee rund um die Stadt. Die später fertig gestellte Promenade umschließt seitdem als Grüngürtel die Altstadt. Einige alte Befestigungsschanzen wie die Kreuzschanze bleiben erhalten.

1767 – 1787

Der Fürstbischof genehmigt den Bau des fürstbischöflichen Residenzschlosses auf Wunsch der Münsteraner Bevölkerung durch. Gebaut wird es nach Plänen von Johann Conrad Schlaun, der aber schon 1773 verstirbt.

1773

In Münster wird eine Landesuniversität gegründet, die mit vier Fakultäten ihren Lehrbetrieb startet.

 

 

1797
Geburt von Annette von Droste-Hülshoff auf Burg Hülshoff. Sie wird im Laufe ihres Lebens eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen.

 

 

1802 bis 1813

Münster wird immer wieder besetzt und muss seine Staatszugehörigkeit wechseln. 1802 besetzten preußische Truppen die Stadt, ein Jahr später wird das Fürstbistum Münster aufgelöst. Ab 1806 folgt die Besetzung durch französische Truppen von Napoleon und Münster wird Teil des französischen Kaiserreichs und Hauptstadt des Departements Lippe. Ende 1813 vertreiben preußische und russische Truppen die Franzosen aus der Stadt.

1815

Münster wird auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen. Die Stadt wird Provinzialhauptstadt der neu gegründeten Provinz Westfalen und bleibt gleichzeitig Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Münster.

 

 

1826 bis 1846

Annette von Droste-Hülshoff lebt auf Haus Rüschhaus, einem von Johann Conrad Schlaun erbauten Altersruhesitz.

 

 

1848

Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke von Münster nach Hamm.

1870er Jahre

In Münster und in ganz Deutschland kommt es zum „Kulturkampf“ zwischen dem liberalen (in Preußen auch protestantischen) Staat und der katholischen Kirche. Da die Münsteraner Bevölkerung fast komplett katholisch ist, hat die Kirche hier den stärkeren Einfluss. Durch preußische Gesetze wie staatliche statt geistlicher Schulaufsicht kommt es zu Aufständen der Stadtbevölkerung.

Bischof Johann Bernhard Brinkmann, der den Gesetzen nicht folgen will, muss in die Niederlande fliehen, um nicht verhaftet zu werden. 1884 kehrt er unter Jubel der Stadtbevölkerung nach Münster zurück.

 

 

1875

Die Gemeinden Lamberti, St. Mauritz und Überwasser werden in die Stadt Münster eingemeindet. Dadurch wächst das Stadtgebiet über die Promenade hinaus.

Im Juni eröffnet der Zoologische Garten in Münster, den der ehemalige Priester, Gymnasiallehrer und Professor für Zoologie Herman Landois gegründet hat. Der Garten ist der erste Tierpark Westfalens.

 

 

1890

Der Zentralbahnhof Münster wird eröffnet.

1899

Der Hafen von Münster wird eingeweiht und der Dortmund-Ems-Kanal fertiggestellt. Mit dem Kanal gibt es eine Verbindung zur Nordsee.

Die Rieselfelder werden zum erstmals als „Kläranlage“ für Münster genutzt. Anstatt in die Aa werden die Abwässer der Stadt in die Felder geleitet, wo sie verrieseln.

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